1961: Mitten in Berlin starteten die absurdesten Bauarbeiten der deutschen Geschichte. Untermauert von der größten Lüge des Jahrhunderts: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu erreichten.“ Doch, denn Berlin ist, wie ganz Deutschland, seit dem Krieg aufgeteilt zwischen West- und Ost-Mächten. Es gab zwar Grenzen, aber in Berlin die Leute durch, viele pendelten sogar täglich zur Arbeit. Zu viele aber wanderten in den Westen aus. Diese Abstimmung mit den Füßen wollte das SED Regime stoppen und lies 1961 das berüchtigte Bauwerk hochziehen. So schnell, dass Familien getrennt wurden.
Viele wollten es nicht Wahrhaben. Man kann doch kein ganzes Volk einsperren. Doch einige ahnten, dass genau das Brecht vor hatte, nämlich die letzte Fluchtmöglichkeit in den Westen zu schließen. Ganz mutige entkamen im allerletzten Moment. Und dann war die Grenze dicht! Ein Todesstreifen zog sich mitten durch Deutschland, im wahrsten Sinne des Worte.
Kennedy und Gorbatschow
Von da an gab es zwei Systeme in einem Land und in einer Stadt. Selbst US-Präsident Kennedy blieben damals nur tröstende Worte. „Ich bin ein Berliner“, sagte er. Helfen konnte er nicht. Die Sowjetunion machte seit Jahren drastisch klar, dass sie zur Stelle ist wenn das Volk nach Demokratie ruft. Und so verstummten diese Rufe. Man arrangierte sich – scheinbar. Bis zum Herbst 1989: „Wir sind das Volk“. Weil in Russland Michail Gorbatschow an der Macht ist, kann sich der schon lange schwelende Freiheitswunsch entfalten und endlich war sich das Volk mit Honecker mal einig: „Vorwärts immer, Rückwärts nimmer!“ Genau, denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, musste er von Gorbatschow lernen.
Honecker Rücktritt
Erich Honecker trat am 18. Oktober 1989 zurück. Es folgte am 9. November 1989 die legendäre Pressekonferenz von SED-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski. Da heißt es nach 28 Jahren mauern: „Die zuständige Stellen … sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen. Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD erfolgen. Das ist, nach meiner Kenntnis, ab sofort. Unverzüglich.“
Die Sensation musste sofort verkündet werden. Als erster Fernsehsender berichtete es damals RTL. An dem Abend war klar: Die Mauer wird fallen. In Scharen kamen die Menschen, um die verhasste Grenze zu durchqueren. Dann war die Politik gefragt. Am 3. Oktober 1990 war die deutsche Wiedervereinigung besiegelt. Und ein Jahr nach dem Mauerfall feierten die Deutschen dann das erste Mal wieder gemeinsam Silvester – nach 41 Jahren endlich wieder als ein Volk.
Endlich frei sein, so lange träumten sie schon davon. „Ich habe mir einmal in meinem Leben gewünscht durch dieses Brandenburger Tor zu gehen. Ist das alles so schwer zu verstehen?“ schrie eine Frau die DDR-Grenzer an. „Ich habe erlebt, wie die Mauer gebaut worden ist und will sehen, wie man sie wieder abbaut“, sagte ein anderer DDR-Bürger unter Tränen. Endlich wurde ihr Mut und ihr Durchhaltewille belohnt. Die Mauer fällt – ohne einen einzigen Schuss. So etwas gab es noch nie, eine friedliche Revolution. Im November 1989 brachten Hunderttausende erst eine Mauer und damit ein ganzes System zum Absturz.
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