Luftfahrt und Spielfilme waren seine Leidenschaft
Im Alter von zehn Jahren entdeckte er sein Interesse an Spielfilmen. Im Ladengeschäft seines Vaters soll er Geld entwendet haben, um sich einen gebrauchten Filmprojektor zu kaufen. Um zu verstehen, wie ein Filmprojektor funktioniert, zerlegte er ihn in seine Einzelteile. Aus den Einzelteilen baute er schließlich seinen eigenen Projektor. Die Familie war über diesen Einfallsreichtum so begeistert, dass sie ihm den Diebstahl nicht übel nahm.
Eine andere große Leidenschaft war die Luftfahrt. Im Alter von 14 Jahren besuchte Eiji Tsuburaya eine Flugschule, die allerdings nach einem Jahr geschlossen wurde. Daraufhin wollte er Elektroingenieur werden. Um die Ausbildung bezahlen zu können, begann er für einen, in Tokio ansässigen, Spielzeughersteller zu arbeiten.
Einstieg in die Filmindustrie
Im Alter von 18 Jahren begann er für die japanische Filmindustrie zu arbeiten, zunächst als Kameraassistent. Die ersten Jahre verbrachte er mit dem Erlernen der technischen Aspekte seines Handwerks, vor allem der Spezialeffekte, die es damals gab.
Bis 1925 arbeitete er für verschiedene Studios, bevor er zu Shochiku, Japans führender Film- und Theatergesellschaft, wechselte. Dort arbeitete er, ebenfalls als Kameraassistent, mit dem legendären Filmemacher Teinosuke Kinugasa an dem Streifen „A Page of Madness“ (1926).
Ein Jahr später, 1927, wurde er erstmals als Kameramann im Abspann des Films „Baby Kenpo“ namentlich erwähnt.
Entwicklung von Special Effects
In den darauffolgenden Jahren beschäftigte er sich zusätzlich mit der Entwicklung eigener Spezialeffekte.
Er hatte zunächst die Gelegenheit einiger seiner Techniken während der Dreharbeiten zu „Princess From the Moon“ einzusetzen. Die Verwendung eines detaillierten Miniaturmodells der Stadt Kyoto wurden Bilder überlagert und eine Perspektive verwendet, die für einen überraschenden Effekt sorgte.
Er führte ein neues System von Rückprojektionsfotografie für „The New World“ (1937) ein. Im Jahre 1939 wurde er beauftragt, Leiter der neu organisierten Spezialeffekte-Abteilung bei Toho Studios zu werden.
Der Zweite Weltkrieg
In den Kriegsjahren arbeitete er vor allem an seiner Fähigkeit, realistisch aussehende große Schlachten im Studio zu erstellen.
Er erreichte besonders große Anerkennung für seine Arbeit an „The War at Sea from Hawaii to Malay“ (1942), die von Kämpfen aus der japanischen Perspektive erzählt.
Das Ende des Krieges führte zu der einzigen großen Unterbrechung seiner Karriere. Berufliche Beschränkungen durch die amerikanische Regierung und die instabile Innenpolitik waren die Gründe. Eiji Tsuburaya musste einige Jahre finanziell schwere Zeiten durchstehen, bevor er schließlich 1950 von Toho Studios wieder eingestellt wurde.
Mit dem Ende der amerikanischen Besatzung wurden Zensurbeschränkungen für Filme gelockert.
Im Jahr 1953 arbeitete er zum ersten Mal mit dem Regisseur Ishiro Honda an dem Historiendrama „Eagle of the Pacific“, einer Geschichte über japanische Piloten während des Zweiten Weltkriegs. Im folgenden Jahr arbeiteten sie zusammen am Film „Farewell Rabaul“ (1954).
Atombombenversuch im Bikini Atoll
Zu dieser Zeit planten Ishiro Honda und Produzent Tomoyuki Tanaka einen Film, inspiriert von einer wahren Geschichte: Die Besatzung eines japanischen Fischerbootes war, während eines amerikanischen Tests einer Wasserstoffbombe, dem radioaktiven Fallout ausgesetzt und verstarb.
Godzilla
Der Film „Godzilla“ (Originaltitel: Gojira) (1954) war sein Comeback. Der stark neorealistische Stil des Science-Fiction-Films zeigt einen gigantisch bestrahlten Dinosaurier und die Zerstörung von Tokio und Umgebung.
In „Godzilla kehrt zurück“ (US-Titel: Gigantis the Fire Monster) (1959) hat Eiji Tsuburaya seinen Stil erweitert und vermehrt auf Luftaufnahmen besetzt.
In der zweiten Hälfte der 50er Jahre war Eiji Tsuburaya einer der beliebtesten Männer der Toho Studios. In den nächsten 15 Jahren entwickelte und überwachte er die Spezialeffekte für 56 Filme.
In den 1960er Jahren war er als kreativer Kopf der Toho Studios und als Science-Fiction-Experte in Japan berühmt und hatte sehr viele Fans.
Mehrere seiner Filme wurden in Amerika und anderen Überseemärkten veröffentlicht, begonnen mit der umgeschnittenen Version von Gojira, veröffentlicht als Godzilla („Godzilla – King of the Monsters“ in den USA) in 1956. Er erzielte erste internationale Erfolge.
Eiji Tsuburaya führte fortan Regie und war für die Spezialeffekte in Filmen sämtlicher Genre zuständig, darunter auch an Kriegsfilmen wie „Pearl Habor“ (1961), „Retreat from Kiska“ (1965) und „Admiral Yamamoto“ (1968). Filme, wie „Weltraumbestien“ (US-Titel „The Mysterians„) (1957) und der Science-Fiction-Crime Thrillers „The H-Man“ (1958), „Secret of the Telegian“ (1960), „The Human Vapor“ (1960) und das ernste Anti-Atom-Drama „The Last War“ (1961) ernteten leider keinen Respekt der Kritiker. Er arbeitete aber auch an von Kritikern gefeierten internationalen Versionen, wie Akira Kurosawa’s „Throne of Blood“ (1957) and Hiroshi Inagaki’s „Chushingura“ (1962).
Eigene TV-Produktionsfirma
Im Jahr 1963 gründete er seine eigene Fernsehproduktionsfirma, die Tsuburaya Productions. Das Studio debütierte zwei Jahre später mit der Serie „Ultra-Q“, die ein Hit im japanischen Fernsehen war.
Ultraman
Ein Jahr später folgte „Ultraman„, die erste Inkarnation eines riesengroßen Helden, der das Publikum in den nächsten drei Jahren begeisterte. Ultraman war nicht nur in Japan erfolgreich, sondern gehörte zu den frühen japanischen Serien, die weltweit exportiert wurden.
Eiji Tsuburaya an Herzinfrakt verstorben
Am 25. Januar 1970, während eines Urlaubs in der Region Shizuoka, erlitt Eiji Tsuburaya einen plötzlichen, tödlichen Herzinfarkt. Selbst Jahrzehnt nach seinem Tod war sein Einfluss auf die Toho Studios zu spüren. Seine Firma „Tsuburaya Productions“ wurde unter der Leitung seines Enkels, Kazuo Tsuburaya, erfolgreich weitergeführt.
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