Die Adler Lokomotive wurde 1835 von den Eisenbahnpionieren George und Robert Stephenson konstruiert. In Deutschland wurde sie zunächst im Personenverkehr eingesetzt und später auch im Güterverkehr. Die Adler Lokomotive wurde im englischen Newcastle konstruiert, gebaut und an die Bayerische Ludwigseisenbahn für den Betrieb zwischen Nürnberg und Fürth geliefert.
Adler Lokomotive wurde in Einzelteilen geliefert
Als Robert Stephenson die Lok in England fertiggestellt hatte, musste sie nach Deutschland transportiert werden. Hierzu wurde sie wieder in Einzelteilen zerlegt und in 19 Kisten verstaut. Die Kisten werden zunächst per Schiff nach Rotterdam transportiert. Mitte September 1835 kamen sie dort an und sollten eigentlich per Schiff über den Rhein transportiert werden. Doch der niedrige Wasserstand macht dies unmöglich. Die Kisten wurden per Fuhrwerk nach Nürnberg transportiert.
Am 26. Oktober 1835 kamen die Kisten in Nürnberg an. Der englische Dampflock-Experte William Wilson setzt die Lokomotive vor Ort wieder zusammen. Nach drei Wochen in den Werkstätten von Johann Wilhelm Spaeth ist die Lokomotive montiert. Die neun Wagen der Adler werden in Nürnberg, Fürth und Lohr am Main gefertigt.
Der kurze Höhenflug der Adler Lokomotive
Am 7. Dezember 1835 versammelten sich bereits ganz früh Neugierige. Sie wollen auf keinen Fall die erste Fahrt der Adler Lokomotive verpassen. Mit ihr begann der Siegeszug der Eisenbahn, doch die Adler Lok kam bereits bald aufs Abstellgleis!
Schnell wurde der Strecke zwischen Nürnberg und Fürth der Rang abgelaufen. Die Entwicklung der Bahn lief an ihr vorbei. Auch die Lok gehörte bald zum alten Eisen und wurde zum Museumsstück. In die Schlagzeilen kam der Adler erst wieder, als sie bei einem Großbrand im Lokschuppen des Nürnberger DB Museums 2005 schwer beschädigt wurde.
Video: Fahrt mit der Adler Lokomotive
Die Adler Lokomotive in diesem Video ist ein Original-Nachbau. Er ist das 100 Jahre später, nämlich 1935, ins Leben gerufene Exemplar, das im Jahre 2005 bei einem Brand im Nürnberger Museum stark beschädigt wurde. Mit hohen Kosten wurde der Adler wieder hergestellt. Es gibt noch einen zweiten Nachbau aus den 1950er-Jahren, der aber nicht betriebsfähig ist.