Rot, gelb, grün – drei berühmte Lichter eroberten die Welt. Die erste elektrische Ampel erblickte am 5. August 1914 in Cleveland (USA) das Licht der Welt. Sie regelte den Verkehr an der Kreuzung East 105th Street Ecke Euclid Avenue.
Erste Ampel explodierte
[adsense]
Die Versuche, den Verkehr mittels Ampeln regeln zu wollen, reichen jedoch viel weiter zurück. So wurde am 10. Dezember 1868 die erste Ampel der Welt in London, auf dem „Parliament Square“, in Betrieb genommen. Sie wurde mit Gas betrieben und explodierte bereits nach kurzer Zeit.
Erst nach der Verbreitung des elektrischen Lichts in den Großstädten wurden wieder Ampeln zur Verkehrsregelung aufgestellt.
Erste elektrische Ampel
Die am 5. August 1914 installierte Lichtsignalanlage in Cleveland (USA) gilt als erste elektrische Ampel der Welt und hatte nur zwei Lampen: rot und grün. Statt gelbes Licht signalisierte eine Glocke den Farbwechsel an, ein Konzept, dass bald vom lärmenden Verkehr überholt wurde.
Acht Jahre später bricht auch in Europa das Zeitalter der Ampel an. Von 1922 an wird der Verkehr in Paris per Lichtzeichen geregelt. Die erste elektrische Ampel in Deutschland steht – ebenfalls 1922 – in Hamburg. Die deutsche Hauptstadt Berlin kommt ab 1924 in den Genuss einer Ampelanlage. Auf Europas verkehrsreichsten Platz, dem Potsdamer Platz in Berlin, regelte zuvor ein Schutzmann den Verkehr. Er macht mit einer Trompete auf sich aufmerksam und wurde „Posaunenengel“ genannt.
Ein Nachbau Berlins erster Ampel ist noch heute auf dem Potsdamer Platz in Berlin zu bestaunen.
Ampeln der Zukunft kommunizieren
Ampeln der nächsten Generationen werden sehr stark mit der Infrastruktur und mit den Verkehrsteilnehmern kommunizieren, wie Herr Wilke Reints, Entwicklungsleiter der Siemens AG mitteilt.
Woher kommt der Name Ampel?
Der Begriff Ampel stammt aus dem lateinischen Wort „ampula“. Der Begriff lässt sich mit „kleines, bauchiges Gefäß“ übersetzen. Entwickelt hat sie sich aus der griechischen Amphore, der tönernen Wein- oder Ölkanne mit zwei Henkeln. In der Spätantike schufen Glasbläser eine durchsichtige Zwergform – ein Salbgefäß für Schminke und Parfüm – verniedlichend als Amphorula bezeichnet. Daraus wurde durch Sprachverschleifung (amporla, ampurla) schließlich die Verkleinerungsform ampulla.
Im frühen Mittelalter verstand man unter Ampulle indes nicht wie heute ein steriles medizinisches Serumröhrchen, sondern das ewige Licht über dem Kirchenaltar: Aus dem Gefäß für kostbare Öle zur Hautpflege war ein Behältnis für Lampenöl geworden.
Die behördliche Bezeichnung lautet Lichtzeichenanlage oder auch Wechsellichtzeichenanlage.
Ostdeutsche Ampelmännchen
Weltweite Unterschiede gibt es primär bei den Fußgäüngerampeln. Man denke nur an die legendären ostdeutschen Ampelmännchen oder die Aufforderungen „Walk“ und „Don’t Walk“ in den USA.
Wer es funky mag, dem sei die Doodle-Animation von Ingo empfohlen. Er ist sozusagen der Doodle-Remixer.
Informationsquellen: WDR, Siemens, Wikipedia.
Die erste Ampel in Deutschland stand nicht in Berlin sondern in Hamburg am Stephansplatz – und das schon im Jahre 1922.
Hallo Christian, vielen Dank für den Hinweis. Artikel wurde überarbeitet.
„Die erste elektrische Ampel in Deutschland steht – ebenfalls 1922 – in Hamburg. Die deutsche Hauptstadt Berlin kommt ab 1924 in den Genuss einer Ampelanlage.“
Hallo Christian,
ein aussagekräftiger Beleg für deine Aussage wäre schön. Immerhin war Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Ort, der in Sachen Dynamik und Fortschritt die übrigen deutschen Städte weit hinter sich ließ. Zudem ist nicht ersichtlich, wer in Hamburg die Aufstellung einer elektrischen Ampel vorgenommen hat. Siemens wird es ja wohl kaum gewesen sein, da deren Betätigungsfeld bis zum Zweiten Weltkrieg vorrangig in Berlin lag.
Hallo Alex,
Herr Olaf Koch, Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer schreibt in „Planungswerkstatt Lichtsignalanlagen am 17.09.2011“ (PDF, Seite 12): „Im Jahre 1922 wurde in Hamburg die am Stephansplatz die erste Lichtsignalanlage (kurz: LSA) in Deutschland in Betrieb genommen, also zwei Jahre früher als in Berlin…“
Detailierte Angaben wären mir zwar lieber gewesen, aber ich glaube, das kann man als glaubwürdige Referenz gelten lassen.